Wenn ein Kind stirbt - Hilfe und Informationen

Wenn das Kind vor den Eltern stirbt

Der Tod eines Kindes ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann.

Egal, wie und in welchem Alter das Kind stirbt, für die Eltern ist nach dem Verlust nichts mehr,

wie es einmal war.

 

 

Sensibilisierung und Trauerbegleitung

Verstirbt ein Kind, befinden sich die Eltern in einem emotionalen Ausnahmezustand.

Besonders wenn ein Kind tot auf die Welt kommt oder wenige Tage nach der Geburt stirbt, fühlen sich die Eltern oft allein gelassen und es fehlt der seelische Beistand in den ersten Stunden.

Dabei sind gerade diese entscheidend für die Trauerbewältigung. Die bewusste Abschiednahme vom Kind, das Kind in den Arm zu nehmen, zu streicheln oder das Kind selbst zu waschen und anzuziehen, sind ausschlaggebend für die spätere Trauerarbeit. In jedem Fall sollten den Eltern bereits im Krankenhaus eine Seelsorge angeboten und Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Trauerbegleitern genannt werden.

 

 

Die Rolle des Bestatters

Die Bestattung spielt eine wichtige Rolle für die Trauerarbeit. Vor wenigen Jahren bekamen Totgeburten ab 500 Gramm keinen Namen; Fehlgeburten unter 500 Gramm müssen auch heute nicht zwingend bestattet werden. Die Eltern von Fehlgeburten haben jedoch einen Bestattungsanspruch. Dem Kind einen Namen zu geben, hilft den Eltern, es ist wichtig, auch Jahre später nicht nur von „dem Baby“ zu sprechen.

Der Bestatter soll in jedem Fall eine Abschiednahme anbieten. Je offener, aktiver und selbstbestimmter die Eltern Abschied nehmen können, umso besser können sie die nachfolgende Trauerarbeit starten. Eltern begreifen den Tod und den Verlust ihres Kindes eher, wenn sie es noch einmal sehen und berühren. Das Kind selbst zu waschen, es anzuziehen, ihm ein Abschiedsgeschenk oder Erinnerungsstück mit in den Sarg zu legen, sind nur einige Beispiele für eine aktive Beteiligung der Angehörigen.

 

 

Der Trauer Raum geben

 

Trauer ist keine Krankheit, sie ist ein natürlicher Prozess. Beim Verlust eines Kindes ist es besonders wichtig, die verschiedenen Trauerphasen bewusst zu durchleben. Der Tod eines Kindes ist etwas „Unnormales“. Es ist unnatürlich, wenn das Kind vor den Eltern stirbt.

Die Hinterbliebenen müssen vor allem Geduld mit sich selbst haben und ihre Gefühle aushalten. Männer und Frauen trauern oftmals unterschiedlich. Nicht selten zerbricht eine Beziehung nach dem Verlust des gemeinsamen Kindes. Jedes Elternteil plagen Schuldgefühle, oft wird die Schuld bewusst oder unbewusst bei anderen gesucht. Dadurch geraten die Betroffenen auf dem Trauerweg ins Stocken.

 

Feste Rituale und Erinnerungsstücke können im Laufe der Trauerarbeit eine große Hilfe sein, zum Beispiel das Lieblingsessen kochen, an einem Tag der Woche das Grab besuchen, Kerzen anzünden, das Ultraschallbild oder den Fuß- oder Handabdruck anschauen.

 

 

Wie Außenstehende reagieren

 

Familie und Freunde wissen oft nicht, wie sie mit den Eltern umgehen sollen. Sprachlosigkeit und, noch schlimmer, „aus dem Weg gehen“ sind für die Eltern sehr verletzend. Dabei ist es wichtig, mit den verwaisten Eltern weitgehend normal umzugehen, mit ihnen über das aktuelle Weltgeschehen und den Alltag zu sprechen, aber wenn es sein muss, auch über den Verlust des Kindes. Und ganz wichtig ist es, Geduld zu haben, denn der Trauerweg ist nicht gerade und geht immer wieder auf und ab.

 

(Auszüge aus Artikel „Die Sonne ging unter bevor es Abend wurde“ der Fachzeitschrift des VDZB, Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e. V.)

 

 

Wir stehen Ihnen bei

 

Wenn Sie ihr Kind verloren haben oder der Tod ihres schwerkranken Kindes bevorsteht unterstützen wir Sie, stehen Ihnen in diesen Tagen zur Seite und gehen mit Ihnen gemeinsam ein Stück des schweren Weges.

 

 

Hier einige Beispiele wie wir Ihnen in dieser schweren Zeit aktiv helfen können:

  • Die notwendigen Formalitäten und Behördengänge in den ersten Tagen erledigen und Ihnen Eltern und Angehörigen damit etwas Struktur geben.
  • Die Trauerfeier/Beisetzung individuell gemeinsam mit den Eltern, Freunden, Kindern schmücken – mit Blumen, Bildern, Kerzen etc. so gestalten, dass es Ihre Abschiedsfeier ist - für einen einmaligen Menschen - bunt und kindgerecht.
  • Wenn Sie wünschen, bahren wir Ihr Kind gemeinsam mit Ihnen Zuhause auf, um dort einen ganz individuellen und persönlichen Abschied zu ermöglichen.
  • Ihrem Kind die eigene Kleidung anziehen und es mit eigener Bettwäsche aus dem Kinderbett einbetten; den Sarg individuell bemalen/gestalten. Sie können auch Sargbeigaben für die „letzte Reise“ in den Sarg selbst hineinlegen.
  • Eine geeignete Grabstelle finden und weitere Beratungsangebote vermitteln.
  • Etc.

 

Wenn ein Kind stirbt, stellen wir deutlich geringere Preise für Waren und Dienstleistungen in Rechnung.

Viele Friedhofsträger und Krematorien verfahren ebenso.

Hier haben wir hilfreiche Internetseiten für weitre Informationen und Ratschläge für Sie zusammengestellt:

 

 

Hilfe und Rat finden Sie umfangreich auf der folgenden Seiten:

 

http://www.bestattungs-und-trauerkultur.de/wenn_ein_kind_stirbt.htm

 

Regional finden Sie akute Hilfe und Beratung unter folgender Homepage:

(Ein Projekt des evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen)

https://sternenkinder-westerwald.de/

 

Bundesverband verwaister Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e. V.:

www.veid.de

 

Initiative Regenbogen - Selbsthilfeinitiative Glücklose Schwangerschaft, um Fehl-, Früh-, und Totgeburt.

"Initiative Regenbogen Glücklose Schwangerschaft e.V."

www.initiative-regenbogen.de

 

Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. Frankfurt am Main

www.fruehgeborene.de

 

GEPS Deutschland e.V.

Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V.

Fallingborsteler Str. 20

30625 Hannover

Tel.: 0511 - 838 62 02